Ein ganzheitlicher Blick auf Rheuma

Symptome, Krankheitsverlauf & Behandlungsmöglichkeiten

Rheuma ist eine Erkrankung, die Millionen von Menschen weltweit betrifft, aber oft missverstanden wird. Der Welt-Rheumatag am 12. Oktober bietet eine wichtige Gelegenheit, das Bewusstsein für diese komplexe Erkrankung zu schärfen, die weit mehr als nur „Gelenkschmerzen“ umfasst. Hinter dem Begriff „Rheuma“ verbergen sich über 100 verschiedene Krankheiten mit unterschiedlichsten Symptomen. Wir bringen Licht ins Dunkel und klären auf über Beschwerden, den Krankheitsverlauf und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten.

Rheuma ist nicht nur eine Krankheit des Alters – es kann Menschen jeden Alters betreffen, einschließlich Kinder und junge Erwachsene. Die rheumatoide Arthritis ist eine der bekanntesten Formen und eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Der Körper greift dabei irrtümlich das eigene Gewebe an, was zu schmerzhaften Entzündungen und letztlich zu Gelenkschäden führen kann. Die Symptome von Rheuma sind vielfältig und variieren je nach Art der Erkrankung, was die Diagnose oft erschwert. Typische Anzeichen sind:

  • Gelenkschmerzen und -steifigkeit: Besonders morgens oder nach längeren Ruhephasen.
  • Schwellungen und Rötungen: Entzündete Gelenke können anschwellen und sich warm anfühlen.
  • Erschöpfung: Chronische Müdigkeit begleitet oft rheumatische Erkrankungen.
    Bewegungseinschränkungen: Fortgeschrittene Stadien können die Beweglichkeit stark einschränken.
  • Fieber und Unwohlsein: Begleitend zu den Entzündungen können grippeähnliche Symptome auftreten.

Frühzeitige Erkennung und Behandlung sind entscheidend, um dauerhafte Schäden und eine Verschlechterung der Lebensqualität zu vermeiden. Rheumatologen können zwar die Ursache der meisten rheumatischen Erkrankungen nicht heilen, aber durch gezielte Therapien die Symptome lindern und den Krankheitsverlauf verlangsamen.

 

Klassische und alternative Behandlungsansätze

Da Rheuma so viele Gesichter hat, gibt es auch zahlreiche unterschiedliche Behandlungsmethoden und erfordert oft eine Kombination aus verschiedenen Therapien, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Die klassische Schulmedizin setzt vor allem auf entzündungshemmende Medikamente. Sie ist häfuig die Basis der Rheumabehandlung. Die medikamentöse Behandlung umfasst nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), die zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen beitragen, sowie sogenannte Disease-Modifying Anti-Rheumatic Drugs (DMARDs), die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen können. In schweren Fällen kommen auch Biologika zum Einsatz, die gezielt in das Immunsystem eingreifen. Diese Medikamente sind jedoch oft mit Nebenwirkungen verbunden, was viele Patienten dazu veranlasst, nach ergänzenden Behandlungsansätzen zu suchen.

Zusätzlich kommen Physiotherapie und in schweren Fällen auf chirurgische Eingriffe zum Einsatz.

 

Naturheilkundliche Verfahren und Behandlungsmethoden

Eine Rheuma-Therapie endet nicht bei der Schulmedizin. Viele Patienten suchen zusätzlich nach naturheilkundlichen und alternativen Methoden, die sich in den letzen Jahren als ergänzende Behandlungsmöglichkeiten bewährt haben. Sie können helfen, den Medikamentenverbrauch zu reduzieren, Nebenwirkungen abzuschwächen und die Lebensqualität zu verbessern. Folgende Behandlungsmethoden haben sich als äußerst effektiv gezeigt im Kampf gegen rheumatische Beschwerden.

Hydrotherapie: Heilsames Wasser

Die Hydrotherapie nutzt die heilenden Eigenschaften des Wassers, um Rheuma-Beschwerden zu lindern. Anwendungen wie Bäder, Güsse und Umschläge mit schwefelhaltigen oder radonhaltigen Wässern sowie Heilerden aktivieren die Selbstheilungskräfte des Körpers. Diese Wasseranwendungen sind frei von Nebenwirkungen und können besonders in Kurform über einen begrenzten Zeitraum angewendet werden.

Ernährungstherapie: Essen als Medizin

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Rheuma. Eine basenreiche Ernährung kann Entzündungen im Körper reduzieren und so die Symptome lindern. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Flüssigkeit in den Gelenkspalten bei Rheumatikern saurer ist als bei Gesunden, was Entzündungen fördert. Durch eine bewusste Ernährungsumstellung, etwa durch eine Basenfasten-Kur, berichten viele Betroffene von einer deutlichen Verbesserung ihrer Beschwerden.

Bewegungstherapie: Aktiv gegen den Schmerz

Bewegung ist ein wesentlicher Bestandteil jeder Rheuma-Therapie. Regelmäßiges, gezieltes Training kann die Beweglichkeit verbessern, Schmerzen lindern und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Dabei sollten Sportarten gewählt werden, die frei von Erschütterungen sind, wie Schwimmen oder Yoga. Wichtig ist, dass das Training richtig ausgeführt wird und auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist, um Überlastungen zu vermeiden.

 

Phytotherapie: Heilpflanzen gegen Rheuma

Heilpflanzen werden seit langem in der Behandlung von Rheuma eingesetzt. Pflanzen wie Brennnesselkraut, Weidenrinde und Teufelskrallenwurzel haben entzündungshemmende Eigenschaften und können sowohl innerlich als Tee oder als Extraktpräparate eingenommen, als auch äußerlich in Form von Salben oder Umschlägen angewendet werden. Es ist jedoch wichtig, die Dosierung genau zu beachten und sich vor der Anwendung von einem Fachmann beraten zu lassen.

 

Halotherapie: Salz gegen Rheuma-Beschwerden

Ein besonders vielversprechender Ansatz ist die Therapie in einer Salzgrotte. Hierbei handelt es sich um eine natürliche Heilmethode, bei der fein verstäubte Salzkristalle in einer speziellen Umgebung eingeatmet werden. Die salzhaltige Luft kann entzündungshemmend wirken, die Durchblutung fördern und zur Schmerzlinderung beitragen. Für viele Rheuma-Patienten hat sich der regelmäßige Aufenthalt in einer Salzgrotte als wohltuend erwiesen, da er die Symptome lindern und das allgemeine Wohlbefinden steigern kann. Kombiniert mit anderen naturheilkundlichen Verfahren bietet diese Therapie eine wertvolle Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung.

 

Krankheitsverlauf von rheumatischen Erkrankungen

Der Verlauf rheumatischer Erkrankungen ist von Person zu Person unterschiedlich und kann sowohl schleichend als auch plötzlich auftreten. Bei chronischen Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis verläuft die Krankheit oft in Schüben, wobei symptomfreie Phasen von akuten Entzündungsphasen unterbrochen werden. In einigen Fällen kann die Krankheit nach Jahren zum Stillstand kommen, während sie in anderen kontinuierlich fortschreitet.

Ein chronischer Verlauf kann zu irreversiblen Schäden an den Gelenken führen, die die Beweglichkeit dauerhaft einschränken. Ohne angemessene Behandlung kann es zu Gelenkdeformationen kommen, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. In schweren Fällen können auch andere Organe betroffen sein, was das Risiko für weitere Gesundheitsprobleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.

 

Ganzheitliche Behandlung für mehr Lebensqualität

Rheuma ist eine komplexe Erkrankung, bei der die Schulmedizin in vielen Fällen die Grundlage der Therapie bildet. Naturheilkundliche Verfahren bieten jedoch eine wertvolle Unterstützung und tragen dazu bei, die Lebensqualität der Betroffenen erheblich zu verbessern. Deshalb ist es

entscheidend, dass Patienten sich nicht nur auf medikamentöse Therapien verlassen, sondern auch aktiv an ihrer Genesung mitwirken – sei es durch eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung oder die Nutzung von Heilpflanzen. Durch eine Kombination aus klassischen und alternativen Behandlungsansätzen kann Rheuma effektiv behandelt und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt werden, sodass Betroffene ein weitgehend normales Leben führen können.

Bildquellen:

  • Rheuma – Symptome, Krankheitsverlauf & Behandlungsmöglichkeiten: Rheuma Liga, freepik, DGRh. Autor: Elke Swoboda-Ruf

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