Brustkrebsmonat Oktober

Bewusstsein schaffen und Leben retten

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 70.000 Frauen daran, wie das Robert-Koch-Institut berichtet. Hinzu kommen rund 6.000 Fälle von Frühformen, den sogenannten „in situ“-Tumoren. Besonders alarmierend: Fast 30 % der betroffenen Frauen sind bei der Diagnose jünger als 55 Jahre. Der Oktober steht weltweit im Zeichen des Brustkrebsbewusstseins und rückt Prävention, Früherkennung und Forschung in den Mittelpunkt. BESTE JAHRE nimmt dies zum Anlass, um umfassend zu informieren.

 

Früherkennung: Eine Chance zur rechtzeitigen Behandlung

In Deutschland gehört die Brustkrebsfrüherkennung zur gesetzlichen Vorsorge. Ab dem 30. Lebensjahr können Frauen einmal jährlich die Brust und Lymphknoten vom Frauenarzt abtasten lassen. Ab dem 50. Lebensjahr haben sie alle zwei Jahre Anspruch auf eine Mammographie. Diese Röntgenuntersuchung ermöglicht es, kleine Tumoren zu entdecken, die noch nicht tastbar sind.

Für Frauen mit erhöhtem Risiko, beispielsweise bei einer familiären Vorbelastung, kann die Früherkennung angepasst werden. Vorsorgeuntersuchungen können Brustkrebs zwar nicht verhindern, aber sie helfen, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und die Heilungschancen zu verbessern. Die Kosten werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

 

Mammographie: Nutzen und Kritik

Die Mammographie ist eine der wichtigsten Methoden zur Früherkennung von Brustkrebs. Fachleute schätzen, dass das Screening jährlich etwa zwei bis sechs von 1.000 Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren vor dem Tod durch Brustkrebs bewahrt. Kritiker bemängeln jedoch, dass die Mammographie auch sogenannte „Überdiagnosen“ hervorbringt. Dabei handelt es sich um Tumore, die zwar erkannt werden, aber das Leben der betroffenen Frauen nicht beeinträchtigen würden, da sie nur langsam wachsen oder nicht streuen.

Das Risiko unnötiger Behandlungen bleibt jedoch bestehen, da sich derzeit nicht sicher voraussagen lässt, welcher Brustkrebs harmlos bleibt.

 

Risikofaktoren für Brustkrebs

Es gibt zahlreiche Faktoren, die das Brustkrebsrisiko erhöhen können. Einige davon können beeinflusst werden, wie Übergewicht, Bewegungsmangel oder eine ungesunde Ernährung. Auch der Konsum von Alkohol und Nikotin gilt als Risikofaktor. Frauen, die nach dem 50. Lebensjahr langfristig Hormonersatztherapien durchführen, haben ebenfalls ein höheres Risiko.

Andere Faktoren, wie das Alter bei der ersten Regelblutung oder genetische Veranlagungen, lassen sich nicht beeinflussen. Etwa 5 bis 10 % der Brustkrebsfälle sind auf Mutationen in den BRCA1- und BRCA2-Genen zurückzuführen. Trägerinnen dieser Genveränderungen haben ein deutlich höheres Risiko, im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs zu erkranken.

 

Selbstuntersuchung: Ein wichtiger Baustein

Viele Frauen entdecken Brustkrebs durch das Abtasten der Brust selbst. Für Frauen vor den Wechseljahren ist der beste Zeitpunkt eine Woche nach Beginn der letzten Regelblutung. Für Frauen in oder nach den Wechseljahren wird empfohlen, einen festen Tag im Monat für die Untersuchung zu wählen, beispielsweise den ersten Tag des Monats.

Die Untersuchung sollte in ruhiger Atmosphäre stattfinden. Frauen sollten ihre Brüste systematisch im Stehen und im Liegen abtasten und dabei auch den Bereich um die Achselhöhlen einbeziehen. Auch die Brustwarzen sollten leicht zusammengedrückt werden, um festzustellen, ob Flüssigkeit austritt.

Obwohl die Selbstuntersuchung allein die Brustkrebssterblichkeit nicht senkt, hilft sie Frauen, Veränderungen frühzeitig zu bemerken. Sie ersetzt jedoch nicht die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt.

 

Brustkrebs bleibt eine Herausforderung, der mit regelmäßiger Vorsorge und einem gesunden Lebensstil begegnet werden kann. Prävention und Früherkennung spielen eine Schlüsselrolle in der erfolgreichen Behandlung dieser Erkrankung.

Bildquellen:

  • oktober brustkrebs monat: freepik, Dt. Krebsgesellschaft, Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft, Robert Koch-Institut - Krebsdaten. Autor: Elke Swoboda-Ruf
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