Versicherungscheck

So sparen Sie im Ruhestand

Der Ruhestand ist eine Phase, in der sich das Leben grundlegend verändert. Das Arbeitsleben ist vorbei, die Kinder sind oft schon lange aus dem Haus, und es bleibt mehr Zeit, um sich um Dinge zu kümmern, die früher vielleicht vernachlässigt wurden. Ein wichtiger Punkt, den viele dabei übersehen: die eigenen Versicherungen. Mit den veränderten Lebensumständen werden einige Policen überflüssig, während andere weiterhin wichtig sind. Ein gründlicher Versicherungscheck kann hier nicht nur für den optimalen Schutz sorgen, sondern auch bares Geld sparen. Denn viele Versicherungen sind über die Jahre teurer geworden, obwohl es günstigere Alternativen mit oft besseren Leistungen gibt. Wer seine Absicherungen an den aktuellen Bedarf anpassen will, sollte daher die eigenen Unterlagen genau prüfen oder von einem Experten bewerten lassen. Der November bietet hierfür einen guten Zeitpunkt, da viele Verträge, wie etwa die Kfz-Versicherung, zum Jahresende auslaufen und bis zum 30. November gekündigt werden können.

Welche Versicherungen brauchen Ruheständler wirklich?

Auch im Ruhestand gibt es Versicherungen, die unerlässlich sind. An erster Stelle steht die private Haftpflichtversicherung, die eine hohe Deckungssumme bieten sollte. Wer einen Hund besitzt, benötigt zusätzlich eine Tierhalterhaftpflicht. Ebenso sinnvoll ist es, weiterhin eine Hausratversicherung zu haben. Für Menschen in Gebieten mit Hochwassergefahr kann es sich lohnen, eine Elementarschadenversicherung hinzuzufügen. Auch eine Rechtsschutzversicherung bietet oft wertvolle Unterstützung im Alltag. Ergänzend können Krankenzusatz- und Zahnzusatzversicherungen sowie eine Auslandsreisekrankenversicherung nützlich sein – besonders, wenn man im Ruhestand häufiger verreist. Für die Absicherung bei Unfällen und Pflegebedürftigkeit gibt es ebenfalls geeignete Versicherungen, die speziell im Alter von Bedeutung sind.

Andere Policen hingegen erweisen sich als überflüssig. Dazu gehören beispielsweise Reisegepäck- oder Reiseunfallversicherungen, die oft mit anderen Policen abgedeckt sind. Auch Tierkrankenversicherungen oder Sterbegeldversicherungen sind in vielen Fällen nicht notwendig. Hier lohnt es sich, Alternativen zu prüfen. Das gesparte Geld kann oft in sinnvollere Bereiche investiert werden. Grundsätzlich gilt: Welche Versicherungen wirklich nötig sind, hängt von den individuellen Lebensumständen und Bedürfnissen ab.

 

Alte Verträge auf den Prüfstand stellen

In vielen Haushalten schlummern Versicherungsverträge, die schon seit Jahrzehnten bestehen und nie aktualisiert wurden. Das kann teuer werden, denn in den vergangenen Jahren haben sich die Bedingungen für Versicherungen oft zugunsten der Verbraucher geändert. Doch um von diesen Verbesserungen zu profitieren, müssen die Verträge entsprechend aktualisiert werden. Ein gutes Beispiel ist die Kfz-Versicherung: Viele ältere Policen decken grob fahrlässiges Handeln des Versicherungsnehmers nicht ab, während neuere Verträge dies oftmals beinhalten. Auch in der privaten Haftpflichtversicherung gibt es Verbesserungen: Schäden, die durch das Internet verursacht wurden, sind heute in der Regel automatisch abgedeckt, ebenso wie pflegebedürftige Personen.

Eine Überprüfung der alten Policen kann also dazu führen, dass man für das gleiche Geld heute deutlich bessere Leistungen erhält. Besonders bei der Hausratversicherung oder der Auslandsreisekrankenversicherung lohnt es sich, die Deckungsinhalte zu vergleichen. Während früher nur der medizinisch notwendige Rücktransport abgedeckt war, übernehmen moderne Policen häufig auch den medizinisch sinnvollen Rücktransport in die Heimat.

 

Versicherungswechsel spart bares Geld

Ein Versicherungswechsel – oder auch ein Tarifwechsel innerhalb des bestehenden Anbieters – bietet oft die Möglichkeit, viel Geld zu sparen. Es lohnt sich, regelmäßig die bestehenden Versicherungen zu prüfen und gegebenenfalls zu optimieren. Besonders große Sparpotenziale finden sich oft in alltäglichen Versicherungen wie der Hausrat-, Haftpflicht- oder Rechtsschutzversicherung. Hier kann ein Anbieterwechsel oder eine Tarifumstellung zu deutlich niedrigeren Beiträgen führen, ohne dass man auf wichtigen Schutz verzichten muss. Viele Versicherer bieten zudem spezielle Tarife für Singles oder Senioren an, die oft deutlich günstiger sind als Standardtarife. Auch der Abschluss mehrerer Versicherungen bei demselben Anbieter kann Rabatte einbringen. Daher lohnt es sich, nach Kombipaketen Ausschau zu halten, wenn etwa die Hausrat- und die Haftpflichtversicherung beim gleichen Anbieter abgeschlossen werden können.

 

Der Fokus auf die Kfz-Versicherung

Die Kfz-Versicherung ist ein Bereich, in dem sich besonders viel Geld sparen lässt. Da diese Verträge typischerweise zum Jahresende auslaufen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um den bestehenden Schutz zu überprüfen. Eine gründliche Analyse der aktuellen Versicherung lohnt sich: Neben dem Preis sollten auch die Deckungssummen und Zusatzleistungen unter die Lupe genommen werden. Eine Versicherung, die grobe Fahrlässigkeit oder Wildunfälle abdeckt, kann im Schadensfall wertvoll sein.

Wer einen Versicherungswechsel plant, sollte jedoch nicht nur auf den günstigsten Preis achten. Entscheidend ist, dass der Versicherer im Schadensfall ausreichenden Schutz bietet. Je nach Fahrzeugtyp und -alter kann es zudem sinnvoll sein, den Versicherungsschutz anzupassen. Für ältere Fahrzeuge reicht oft eine Teilkaskoversicherung aus, während Neuwagen besser mit einer Vollkaskoversicherung geschützt sind.

Durch eine gründliche Prüfung der eigenen Versicherungen und gegebenenfalls einen Wechsel lässt sich der Versicherungsschutz nicht nur optimieren, sondern auch viel Geld sparen – und das ist gerade im Ruhestand besonders wertvoll.

Bildquellen:

  • versicherungs check 2024 für rentner: Bund der Versicherten, Stiftung Warentest, Verbraucherzentrale, freepik . Autor: Elke Swoboda-Ruf
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